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Atlantik Überquerung 2012 -2013 auf einer größeren Karte anzeigen

Sonntag, 5. Juni 2011

Freitag 27.5.-Freitag 3.6.2011

Freitag 27.5. 16 Uhr: Leinen los in Ponta Delgada mit Kurs auf Gibraltar. Fast lausig kalt, bedeckt und Regenschauer. So verabschieden wir uns von den Azoren. ". 2. Reff im Groß und Genua stark gerefft. Als wir aus der Abdeckung der Insel herauskommen empfangen uns 30 bis 35 Knoten Nordostwind und eine grobe See mit steilen und kurzen Wellen. Teilweise dreht der Wind fast auf Ost, so daß ich 135 Grad am Kompass anliegen muß. Achteinhalb Knoten Fahrt über Grund und die Orpheus prügelt sich durch die Kreuzseeen. Die Lebensqualität im Schiff geht deutlich herunter und erst gegen Morgen läßt der Wind etwas nach. Aber immer noch Nordost d.h. nach Gibraltar können wir so nicht direkt segeln. Das geht so drei Tage und Nächte. Das Schiff leidet und die Insassen auch. Nahrungsaufnahme sporadisch! Ansonsten warten und hoffen, daß die Orpheus diese Prügelei aushält. Dann bricht doch irgendwann in der Nacht zum Dienstag der Babystag! Also raus und das Ding halbwegs versorgen. Dabei werde ich unter starker Krängung reichlich geduscht. Der Autopilot tut unverdrossen seine Arbeit. Erst am Mittwochmorgen dreht der Wind auf Nord und wir können deutlich anluven. Immer noch schnelle Fahrt. Jetzt machen wir Strecke nach Gibraltar gut. Mittags kommt sogar die Sonne erstmals durch. Wir atmen auf und genehmigen uns eine heiße Dusche. Aber am Donnerstagmorgen dreht der Wind auf Ost und wir nehmen Kurs auf Mazagon unweit Huelva. Schließlich Südost mit 20 Knoten und ich versuche jetzt mindestens Cadiz zu erreichen. Das müßte gehen. 20 Meilen vor Cadiz am Donnerstag 2.6. abends 22 Uhr 35 Knoten aus Südost. Gibraltar nimmt da sicher 40 Knoten hin. Also unpassierbar! Um 2 Uhr nachts am Freitag den 3.6. laufen wir in Puerto America in Cadiz ein. Ein Husarenritt von 6 Tagen! Wir sind beide kaputt und todmüde. Also einfach an die Tankstelle und schlafen. Eine Stunde später bekommen wir Besuch. Ein Paar aus Holland geht mit einer Bavaria längsseits. Sie haben Gibraltar versucht und mußten umdrehen. Großsegel im Eimer!! Um sieben Uhr Freitags in der Früh klopft es an die Bordwand. Wir müssen die Tankstelle räumen und gehen auf einen Liegeplatz. Bei den engen Verhältnissen im Hafen schwöre ich mir den Bugstrahler alsbald zu reparieren. Ansonsten sind wir beide ok. und nur verdammt müde. Die Atlantiküberquerung ist fast zu Ende. Fazit: Das ist nichts für Bürohocker und Funsegler! Das Wetter war schlecht und die Bedingungen schwierig. Die psychische Belastung war hoch. Meine nächste Atlantikcrew werde ich wieder handverlesen! Am Samstag den 4.6. kommen um 17 Uhr unsere SKS-Kandidaten mit dem Leihwagen vom Flugplatz in Malaga zum Schiff. Bugstrahler ist repariert und das Boot von Anne-Marie gereinigt. Wir haben auf dem Markt in Cadiz richtig gut eingekauft und am Sonntag soll die Passage nach Gibraltar möglich sein. Bis dann rolf